ARTIGE REDENSARTEN

Kristalle in einer Geode

 

 

An meine Thermoskanne

 

Lob sei dir einmal gespendet, hermetisch verschließbare Kanne,

Spendetest du mir doch oft köstlichen, heißen Kaffee.

 

Das Mittagsbrot

Mühsame Stunden verstrichen des hungrig begonnenen Tagwerks,
Aber jetzt kau ich vergnügt reichlich bestrichenes Brot.

 

Beim Dessert

 

"In den Details vielfach köstlich, im Ganzen aber verzichtbar",

Nennst du das Leben und greifst froh eine glänzende Frucht.

 

Souvenir

 

Über den glutheißen Wegen des Sommers dein Blick in der Schwebe,

Rastlos streift deine Hand durch das vergilbende Gras.

 

Ich vornehm mir,  ich dichten jetzt Sonetten

 

Ich vornehm mir, ich dichten jetzt Sonetten.

Mit Maß ich mich an dessen Regeln halt.

Ich denk, auf diesem Weg ich finden bald

Ein Enden von dem ersten der Quartetten.

 

Gedacht, geschafft, sodass ich wagen wetten,

Ich können mit nur wenig Aufenthalt

Des Dichtens und mit beinah kein Gewalt

Gewiss den zweiten der Quartetten retten

 

Vor bleiben ein Fragment, und sehn auch schon

Des ersten der Terzetten zweiten Zeilen

Gekonnt passiert und mich hinübereilen

 

Zum letzten Strophen von Sonettgedichten.

Da bin ich nun und Leser mögen richten,

Ob ich verdienen wahren Dichtens Lohn.

 

Schwitzenkasten

 

Die Welt wird jetzt zu einem Schwitzenkasten,

In Sonderheit gilt das für dieses Land,

Wo solche Hitze beinah unbekannt,

Die ewig dauert, ohne je zu rasten.

 

Die ungern einen Mittagstisch verpassten,

Sie bleiben heim, sofern sie bei Verstand,

Und suchen Kühlung, weil sie vorderhand

Die schweren Speisen meiden oder fasten.

 

Der Gastwirt späht umsonst nach seinen Gästen

Und seine Kellnerin hat meistens Ruh.

Im Badesee dem Fisch ist es zu heiß

 

Wie andern Fischen auch, soviel man weiß,

Am frischen Grase fehlt es mancher Kuh.

Ein Winterschlaf im Sommer wär am besten.

 

Die Zeit verrinnt, der Herbst beginnt

 

Jetzt kommt der Morgen immer später,

Die Säule sinkt im Thermometer,

Das deutet auf des Sommers Schluss

Und meint, dass jetzt bald Herbst sein muss.

Na schön, ich kenne das, es war

Genauso auch im letzten Jahr.

 

Fensterblick

 

Die geschrägten Lamellen

Der Innenjalousie,

Die gesprenkelte Scheibe,

Der Eberesche

Nasse Zweige,

An denen der Wind heftig zieht.

 

Drei Uhr

 

Der Kühlschrank ist voll Taubengurren,

Der Herd steht stumm und dienstbereit,

Die Küchenuhr fängt plötzlich an zu schnurren,

Sie kehrt zurück zur Winterzeit.

 

Der erste Schnee

Sind sie erschrocken?
Hastig durchschneiden
Aus wechselnder Richtung
Die Vögel den weißen
In wechselnde Richtung
Verzogenen Vorhang
Verdunkelnden Flugs.

 

Spurenlesen

 

Wohin des Wegs seid ihr gewesen?

Wo ich im frisch gefallnen Schnee

Der kleinen Vögel Fährten seh,

Versuch ich mich im Spurenlesen.

 

Wie viele hüpften kreuz und quer?

Mit Füßen in den Schnee geschrieben,

Ist uns Bericht davon geblieben.

Schau an, schon wieder einer mehr!

 

Lief gradeaus und hat gewendet,

Bevor er, wo der Schnee zerstob,

Erneut sich in die Luft erhob.

Das macht, dass seine Spur hier endet.

 

Kleine Vogelschar

 

Der Blaue Pfau

Ist pfauenblau,

Nicht so die Pfauentaube,

Die ist schneeweiß,

Soviel ich weiß,

Und reimt sich schön auf Laube.

 

Es heißt der Waldkauz nach dem Wald,

Der Steinkauz nach dem Steine,

Zwei Federohrn der Uhu hat,

Die Schleiereule keine.

 

Der Wendehals

Kann seinen Hals

Um viele Grade drehen,

Tät es der Mensch ihm nach, des Falls

Wär es um den geschehen.

 

Den Marabu

Kennst du im Nu

Am spitzen Sack der Kehle,

Auch hat er, und das hilft dazu,

Dass man ihn nicht verfehle,

Auf seinem Kopf kaum Daunen.

Der Schnabel ist zum Staunen.

 

Der Seidenreiher trägt zur Zier

Im Sommer an dem Rücken

Wie Seide weiche Federn, schier

Haarfein und zum Entzücken.

 

Finken, Prachtfinken

 

Der Reisfink nährt sich teils von Reis,

Der Schneefink wohnt in Schnee und Eis

Fern oben in den Bergen.

 

Ein Fink in Grün der Grünling ist,

Gepaart mit Gelb, wenn man ihn misst:

Knapp fünfzehn Zentimeter.

 

Der Buch- ist der Gemeine Fink,

Er liest kein Buch, doch ist er flink,

Die Eckern aufzulesen.

 

Mit dem gesellt nimmt Aufenthalt

Der Bergfink gerne in dem Wald

Zur kalten Zeit des Jahres.

 

Der Distelfink auch Stieglitz heißt

Und Samen aus den Disteln beißt,

Wofern sie Samen haben.

 

Es ist der Rosenamarant,

Darum der Rose nachbenannt,

Teils lebhaft rosenfarben.

 

Sperling

Ein Sperling senkte seinen Schnabel
Jüngsthin einmal in einen Nabel
Und hat auf die Art ausgelotet:
Das Ding sei irgendwie verknotet.
"Ich kriege es im Traum nicht auf",
Sprach er zu sich und pfiff darauf.
Und ließ das Ding dann ganz in Ruh.
Er flog davon. Was sagst jetzt du?

Schwalben-Kongress

Himmelan auf die blaue, die himmlische Aue
Beriefen die Schwalben den Schwalben-Kongress.
Er beginnt heute Mittag um vierzehn Uhr zehn,
Wer um diese Zeit aufschaut, kann ihn dort sehn
Und denkt: Alle reden ins Blaue.

 

Schwanensee

"So wie von Schwänen war ihr Hals,
So lang, so schlank fast jedenfalls ..."
Da bin ich schon  im Bilde.
Es war gewiss Schwanhilde.
Tanzt im Ballett vom Schwanensee,
Soweit ich weiß und es versteh,
Mit hoher Kunst den weißen Schwan
Und auch den schwarzen dann und wann.
Die reizende Schwanhilde.

 

Der Geist aus dem Brunnen

der Tiefe des Brunnens
der Tiefe der Nacht
der Tiefe der Nacht
seines Brunnens

entsteigt lautlos ein Geist
um Mitternacht meist
das ist wie es heißt
für Geister die häufigste Stunde

getrieben von trostloser
Daseinsbegierde
entschwebt er um die Zeit
dem Brunnen

er spricht nicht er schweigt
dem dem er sich zeigt
er spricht nicht
er zeigt seine Wunden

er spricht nicht er schaut
sodass es dem graut
aus traurigen Augen
die tief wie ein Brunnen

und groß sind wie Tassen
in seinem sehr blassen
stets nassen Gesicht
und ziehen dich tief in den Brunnen

 

Geisterstunde

 

Pünktlich um die Geisterstunde

Gehn die Geister auf die Runde:

Dumpfes Stöhnen, lautes Höhnen,

Leises Schluchzen, Kettenrasseln,

So was kann den Schlaf vermasseln.

Aber eine Stunde später

Endet jählings das Gezeter.

Nirgends klappert mehr ein Bein.

Deshalb schläfst du jetzt auch ein.

 

Griffbereit

Auf dem dunklen Buchenbett
In für zwei gedachter Breite
Lag für sich und auf der Seite
Nach der Wand zu ein Skelett,

Unter einen Totenkopf
Schmal die Knochenhand geschoben,
Und ein Mondstrahl fiel von oben
Schräg durchs Fenster auf den Schopf.

Er erglänzte, denn es war
Fleisches Last zwar schon von allen
Gliedern gänzlich abgefallen,
Unversehrt doch war das Haar,

Das beinahe wie ein Kleid
Auch die bleichen Beine deckte.
Und es lag der dort versteckte
Dolch im Nachtschrank griffbereit.

 

Von dem Vampir

 

Pflegt zur Not in einer Truhe

Der Vampir der Tagesruhe,

Zieht er doch den Sarg sehr vor,

Legt er frühe sich aufs Ohr.

 

Feuergeister

Salamander in den Flammen
Lustig auf und nieder schwammen,
Aber fühlten ihre Wonnen,
Kaum, dass die erst recht begonnen
Hatten, schon zerronnen,
Weil, wie die Erfahrung lehrt,
Feuer sich leicht schnell verzehrt.

 

In den Kristallen

In einem jeglichen Kristall
Auf dieser Welt, allüberall,
Drin leben Leute, transparent
Und oft sehr klein, die keiner kennt:

Ist der Stein ganz opak oder hält er kein Licht,
Die Menschen da draußen bemerken sie nicht.


Verschieden sind sie in der Zahl,
Statur, der Farbe auch zumal.
Die Atemluft ist schneidend rein
Und äußerst dünn in jedem Stein:

Die Menschen da draußen ertrügen sie nicht,
So heißt es verlässlich in einem Gedicht.

Ist der Kristall ein Amethyst,
Birgt er ein Paar in sich, das küsst
Und herzt sich, kost und hat kein Bett.
Sie leuchten häufig violett.

 

Wohl ahnen die Menschen, die dumpfen, es nicht,
Doch bezeugt es an ihrer statt unser Gedicht.

 

Sind die Kristalle Mesolith,
Sind's schmale bleiche Fräulein, mit
Emporgestreckten Armen drehn
Sie sich auf ihren spitzen Zehn.

Die Menschen sind grob und bemerken sie nicht,
Aber Auskunft von ihnen erteilt das Gedicht.

Von dunklem Blau im Azurit
Die Leute sind und Kyanit,
Oft grün sind sie im Olivin
Und rot die Leute im Rubin.

Die Menschen sehn Farben, die Leute doch nicht,
Von den Leuten erfahren wir durch das Gedicht.

Und ist ein jeder Diamant
Ein Reich für sich, mit harter Hand
Regiert ein König rigoros
Darinnen, doch sich selber bloß.

Das Menschenvolk draußen begreift es noch nicht,
Doch was tut das, wir haben ja dieses Gedicht.

 

Im Mineralienkabinett

Ein Roh-Diamant,
Ein Brillant,
Nachlässig poliert: Malachit.
Und mancherlei Quarzit.

Sehr fein geschichteter Schiefer.

Aus einem Flussbett ein Kiesel,
Der herzergreifend schimmert,
Weil er sich beständig erinnert.

Grüner Moosachat.

Beginnend hielten es viele für Blei,
So blieb man namentlich dabei,
Es ist jedoch Graphit,
Ich schrieb zuletzt damit:

"Citrin in einer Druse".

Der rosenrote Funkelstein,
So lese ich, war einmal ein
Präsent für eine Komtesse.

Und in dem klaren Bernstein steckt
Seit Jahrmillionen ein Insekt
Mit transparenten Flügeln.

Blaue Messingblüte.

Vom Himmel her ein Pallasit:
In Nickeleisen Olivin-
Kristalle, und der Hexadrit.
Terrestrisch: Turmalin.

Auch dieser Mondstein ist irdisch.

Ein Roh-Diamant,
Ein Brillant,
Nachlässig poliert: Azurit.
Und närrisch viel Pyrit.

 

Puppen-Museum

porzellanene Puppen
eine Puppe aus Stein
gleich hinterdrein
die Puppe aus Ton
auf tönernem Thron
auch Puppen von heut
und aus Zelluloid
biskuitporzellanene Puppen

eine Puppe schaukelt auf hölzernem Pferd
eine Puppe mit Hund oder umgekehrt
eine Puppe die einen Handwagen zieht
Puppen denen kein Leid mehr geschieht
unter den Glasstürzen Puppen

zwei wie Zwillinge gleich
eine Puppe der bleich
eine Motte entschlüpft
in den Teppich geknüpft
das Bild einer fliegenden Puppe

Kasperl Teufel Krokodil
Hexe die Bühne zum Handpuppenspiel
eine Puppe der Balg ist mit Spänen gestopft
am Puppenstubenfenster klopft
Nacht für Nacht eine Klopfgeist-Puppe

eine Modepuppe mit wechselndem Kleid
Zinnsoldaten zur Schlacht gereiht
und Lebkuchenpuppen mit Zuckerguss
Papierpuppen die man noch ausschneiden muss
eine kleine Schönwettermönchpuppe

eine Puppe man merkt ihr die Puppe kaum an
die dir Gedichte aufsagen kann
eine Puppe die jedes Wort versteht
und die auf der Spieluhr auf der sie sich dreht
im Auge die winzige Puppe

eine Puppe die gar keine Puppe mehr ist
und es immer vergisst
so gern wär sie wieder die Puppe

eine Holzgliederpuppe
mit Fäden geführt
an den Haken gehängt wo sie sich nicht rührt
eine Puppe die unsäglich kläglich ausschaut
eine Puppe die längst keinem Menschen mehr traut
eine Puppe im Traum einer Puppe

eine verwunschene Puppe

 

In den Spiegel

 

1

Wenn einer in den Spiegel geht,
Wird er sofort drin umgedreht,
Als ginge er nach draußen.

Das heißt nicht in den Spiegel gehn,
Das heißt nur sich im Spiegel sehn
Und dabei stehst du draußen.

Heißt allenfalls drauf zuzugehn,
Heißt sich drauf zuzugehn zu sehn,
Du gehst dann aber draußen.

Wenn einer in den Spiegel geht,
Heißt das, dass ihr den nicht mehr seht
Und bleibt dabei selbst draußen.

 

2

 

Das ist schon wahr: das Spiegelreich

Sieht just dem Zimmer ziemlich gleich,

In dem der Spiegel hängt.

Das ist: so weit das Auge reicht,

Das in den Spiegel sieht. Wie leicht

Kann sein,

Es fängt

Das davon andre darin an,

Sobald man erst hinein-

Und drin herumspazieren kann.

 

In infinitum

 

Tritt zwischen zwei Spiegel und    Bist du bereit?

Willkommen in der Unendlichkeit!

 

Versteckspiel

Nicht hat mich der Fänger gefunden
Ist selber verschwunden
Ich warte wahrscheinlich schon Stunden
Hier hinter der Wellblechdachhütte
Fast in der Mitte
Vom Garten
Werde ich warten
Und warten und warten und warten
Und ausharrn bis einmal die Sonne sich bläht
Als roter Riese am Himmel steht
Dass die Erde vor Hitze verbrennt und vergeht
Es sei
Denn ich schlage mich frei

Und das Spiel ist vorbei.

 

Lesestube

Am Haus der Wald schlug Wurzeln
Durch die Schwelle, die Stube umstellt
Er mit Stämmen, mit Eisenhut sperrt
Er die Angeln geöffneter Tür.
Seinen Wölfen die Augen sind grün.

Durchs Fenster sehn größere Fische
Verweilend wie gleichmütig her,
Dann biegen sie schimmernd ins Blaue
Und lange, kann sein, bleibt es leer,
Bis sich klug mit acht Armen der Krake
Vor Neugier heraufschiebt und saugt
An der Scheibe mit Näpfen, er tastet
Den Rahmen ab, was der noch taugt.

Trompetend überqueren,
Wenn Nacht wird, das Dach Zug um Zug
Oft Kraniche, müde den Regen
In endloser Zwietracht entgegen
Den südlich sich sammelnden Heeren
Des Zwergenvolks auf ihrem Flug,
Immer den Himmel entlang.
Du weißt es vom dritten Gesang.

Auch jetzt sitzt du, seh ich, am Buche,
Zwei Wölfe sind stumm dir gesellt.
Die Lampe, die blakt, weil sie brennt.
Der Krake träumt in der Tür.
Die Augen der Wölfe sind grün.

 

Ein Tag geht zur Neige

Ein Tag geht zur Neige, doch kommt keine Nacht,
Man schläft wieder ein, aber war nie erwacht,
Da ist irgendwas nicht ganz in Ordnung.

Auf den Juni folgt März, der April auf den Mai,
Lang eh es begann, ist das Jahr schon vorbei,
Es ist irgendwas nicht ganz in Ordnung.

Der Felsen ist flüssig, der Fluss ist ein Stein,
In der sengenden Sonne beginnt es zu schnein,
Es ist irgendwie außer der Ordnung.

 

Überwältigt von Freude, man lächelt gequält,
Eine Geschichte, vergessen und ward nie erzählt,
Das ist, scheint mir, auch nicht in Ordnung.

Und alle gestorben, bevor wer gelebt,
Der sich niemals erhob, der Vogel, entschwebt,
Das Letzte ist sicher in Ordnung.

 

Mängelliste

Der Tasse fehlt ein Henkel
Und an dem Schuh der Senkel,
Es fehlt dem Ast zum Werk der Baum,
Der Schlaf verlangt nach seinem Traum,
Die Mütze sucht nach einem Schal
Und Tränen so wie einst ein Tal.

Ein armes Sal ist ohne Rinn,
Ein edler Wahn verliert den  Sinn,
Ein Hocker, aber ohne Stube,
Nach seinem Spitz ruft jener Bube,
Am Mangel mangelt es dem Platz
Und in der Truhe fehlt ein Schatz.

Wo blieb der Zacken aus der Krone?
Wo steckt die Stange für die  Bohne?
Was nutzt ein Abend ohne Brot,
Der Morgen und verfehlt sein Rot?
Was soll die Sanduhr ohne Sand?
Der Kopf ist da. Wo ist die Wand?

Ein Fuchs, der keinen Foxtrott kann,
Die Spinnerin, die niemals spann,
Ein Regen, welcher steigt statt fällt,
Ein Felsen, der an sich zerschellt,
Ein Hügel ohne Kuppe,
Das Salz fehlt in der Suppe.

 

Die Suppe

 

Man löffelt seine Suppe aus.

Man löffelt seine Suppe. Aus.

 

Eigensinn

 

Man tut partout nicht, was man soll,

Man soll in Dur, man singt in Moll.

 

Die Katze tritt die Treppe krumm

 

Die Katze tritt die Treppe krumm,

Der Hund frisst einen Besen,

Guckt einer um die Ecke rum,

Sind sie es nicht gewesen.

 

Drehwürmer

 

Bitterkeit erfüllt den Sinn,

Aller Frohsinn ist dahin,

Aller Frohsinn ist dahin,

Bitterkeit erfüllt den Sinn.

 

Kürzlich nichts als Kümmernis,

Jetzt bloß Wonne, englisch "bliss",

Jetzt bloß Wonne, englisch "bliss",

Kürzlich nichts als Kümmernis.

 

Zufrieden

 

Ich bin sehr zufrieden.

Bin zufrieden sehr.

Ringsherum zufrieden.

Will von nichts noch mehr.

 

Sehr bin ich zufrieden.

Will von nichts noch mehr.

Ringsherum zufrieden

Bin ich, scheint mir, sehr.

 

Bin wohl sehr zufrieden.

Will von gar nichts mehr.

Ringsherum zufrieden

Bin ich, scheint's, so sehr.

 

Ich bin sehr zufrieden.

Bin zufrieden sehr.

Ringsherum zufrieden.

Gar nichts will ich mehr.

 

Ein Frühlingsregen

 

Ein plötzlicher Regen es wippen die Blätter

Der Sträucher im Garten ich schaue das Wetter

Durchs Fenster mir an dabei denke ich nichts

Wüsste ich würdiger eines Gedichts.

 

Zweifelsfall

 

Vergebliche Mühe? Das weißt du ja nicht!

Vielleicht wird es doch noch ein hübsches Gedicht.

 

Das Gedicht

 

Hat lange geschwiegen, der Dichter,

Aber jetzt spricht er.

Es ist ein Gedicht,

Man kennt es noch nicht.

Und jetzt ist es aus,

Man spendet Applaus.

 

Reime

Beispielsweise reimt sich Weh
Beinah ganz von selbst auf Schnee,
Nicht zu reden von den Herzen,
Diesem Reimfall in die Schmerzen,
Doch betrachte einen Stern,
Reimend weißt du: er ist fern.

So auch: das Einander-Meiden,
Sagt der Reim, folgt teils dem Scheiden,
Und: es steckt in einer Wende
Stets von irgendwas das Ende.

Auf des stolzen Ritters Pferd
Reimt sich, das er führt, sein Schwert.
Auf die brave Aktentasche
Reimt sich drin die Thermosflasche
Und am Ende auch die Zeit
Derart auf die Ewigkeit.

"Schön ist solches eingerichtet!",
 Denkt man, wenn man Reime dichtet.

 

Gedichte, verschiedene

Ein Gedicht aus Kristall,
Ein Gedicht wie ein Ball,
Ein Gedicht an den Mond
(Das ist man gewohnt).

Ein Gedicht, welches fließt,
Wofern man es liest,
Und dabei entzückt
(Scheint so weit geglückt).

Ein Gedicht, das man lobt,
Es heißt, es erprobt
Einen ganz neuen Ton.
(Oder kennt ihn wer schon?)

Ein Gedicht, das sich dehnt,
Ein anderes lehnt
Sich an irgendwas an
(Was man früher ersann).

Ein Gedicht wie ein Ei,
Von wem es auch sei,
Ein Gedicht wie ein Tier
(Komm, ich zeige es dir).

Ein Gedicht ganz aus Geist,
Gott weiß, wie es heißt,
Ein Gedicht, das zerfällt
(So wie eine Welt).

Das Gedicht in der Lade,
Zum Lesen zu schade,
Aber dieses, gerade
Soeben beendet,
Wird gleich hier verwendet.

 

Nimm Kiefer

Nimm Kiefer, es gibt der und die,
Doch suchst du nach dem Föhren,
Du findst ihn nicht und wirst auch nie
Von einem Föhren hören.

Die Angel war einmal ein der,
So brauchte ihn auch Goethe,
Das ist noch nicht so lange her,
Dass es sich jetzt verböte.

Dem Schoß erging es umgekehrt,
Ist oft die Schoß gewesen,
Wir können sie
er ist es wert
Bei J. C. Günther lesen

Und finden heute noch die Schoß
Im Fall, es geht um Röcke,
Nicht so die Stock, da hat es bloß
Pluraliter die Stöcke,

Und willst du einen Schlangen sehn
Anstelle einer Schlange,
Musst du dazu weit rückwärts gehn,
Es gab ihn, doch vor Lange.

 

Von Baum zu Baum

Ein Baum, der sich geräuschvoll schnäuzt,
Ein gut gelaunter Baum,
Ein Baum, man hat ihn angekreuzt,
Ein himmelhoher Baum,

Ein Baum putzt seine Krone,
Ein andrer ist, der leise singt,
Ein Baum ist die Zitrone,
Der Baum, der sich geschnäuzt hat, winkt

Noch abschiedsweise einem Baum
Zu, der auf  Reise geht,
Und da, ein armer Schwebebaum
Schwankt in dem Wind, der weht,

Und würde so gern rauschen,
Ein Baum, dem jede Blüte glückt,
Wer wollte da nicht tauschen,
Der Reisebaum steht spät entrückt

Auf einem Hang, schaut staunend stumm
Hinab auf einen Mondbaum,         
Der ist hellwach und glänzt darum,                    
Ein ungekämmter Baum

Kämmt mürrisch seine Blätter
Aus seiner Stirn, ein schräger Baum,
Ein Baum für jedes Wetter,
Ein Baum von Welt, der Weltenbaum,

Ein Baum wie aus dem Bilderbuch,
Ein schaurig schöner Baum,
Der, der ihn fällt, verfällt dem Fluch,
Der Mensch, ein müder Baum.

 

Letztendlich

Frühling, Sommer, Herbst und Winter
Auf der Suche, was bedeutet, 

Wenn der Wurm sich endlich häutet,
Kamst du letztlich nicht dahinter.

 

                   ⁎⁎             


Welche Welten er verbrennt,
Wenn er aus dem Dunkel bricht?
Keiner, der die Antwort kennt,
Selbst der Drache weiß sie nicht.

 

                   ⁎⁎⁎                       

Ob das Ganze endlich ist?
Geht es niemals ganz zu Ende?
Seufzend hebst du beide Hände,
Weil du da ganz ratlos bist.

                 ⁎⁎⁎⁎  

"Ob die Welt jetzt endlich endet,
Irgendwann im Lauf der Nacht?",
Hattest du im Schlaf gedacht
Und dich schlafend umgewendet.

Heute, das heißt tags darauf,
Scheint der Himmel beinah heiter
Und die Welt geht eben weiter.
"Nichts zu machen." Du stehst auf.

 

Auf April

 

Es öffnen die Schößchen

Die windigen Röschen.

Die leuchtenden gelben

Sind nicht von derselben

Art wie die weißen,

Buschwind geheißen!

Man prüfe einmal

Ihre Blütenblattzahl. 

 

                   ⁎⁎              

 

Das Bingelkraut,

In mancher halbwegs hellen Schar,

Blüht ganz in Grün wie jedes Jahr

 

Und Lungenkraut

Von rosa bis blauviolett,

Jedoch das macht die drei komplett

 

Dem Scharbockskraut

Ist jede Blüte gelb lackiert,

Sodass sie glitzert und es ziert.    

 

                   ⁎⁎⁎          

 

Und fehlt fast noch,

Im Wechsel blättrig, Goldmilzkraut

An seinem Platz, so blüht uns doch

 

In Rot und Weiß

Und Violett der Lerchensporn,

Den ich ganz in der Nähe weiß.           

 

                  ⁎⁎⁎⁎   

 

Vom Himmelschlüssel findest du

Hier viel verstreut und meistens neigt

Er blühend sich der Erde zu.

 

Auf der Brücke

 

Sie legt den Arm auf das Geländer

Und auf ihren Arm den Kopf,

Und zwei hübsche blaue Bänder

Hat sie, eins davon in jedem Zopf.

 

Am Teich

 

Auf der Insel eine Weide

Und ihr Spiegelbild im Wasser.

Bleibt das Bild auch etwas blasser,

Unser Blick umfängt sie beide.

 

Kieselbach

Ein schillernder Vogel, ein glitzernder Fisch
Im Kieselbach einstmals begegneten sich.
Es waren die Kiesel darob nicht erfreut,
Auch hat es der Glitzerfisch später bereut,
Denn der schillernde Vogel verschluckte ihn ganz
Mit dem Kopf vorneweg und am Ende dem Schwanz
Das ist auf den Tag vor sechs Jahren geschehn,
Den Kieseln blieb nichts, als ihm nachzusehn,
Und noch heute, so höre ich, grämen sie sich
Deswegen. Sie mochten den glitzernden Fisch.

 

Der Heilbrunnen

 

Gestern ward in unserm Brunnen

Ein ertrunkner Hund gefunden.

Das ist übel, sintemal

Wir ihn gern als Heilquell sahn.

Dessen Wasser, frisch genossen,

Ließ so manchen Kranken hoffen,

Der bei uns Quartier genommen;

Und wenn es sich später traf,

Dass er wieder ganz genas,

Floss in Folge aus der Fremde

Uns wohl zu manch schöne Spende.

Nun versiegt der Quell des Heiles,

Fürchte ich, für eine Weile

Durch den Fund der Wasserleiche.

 

Von Koko

Kokos Ursprünge

Koko kroch einmal aus einem Kokon.
Mehr weiß man nicht davon.

Kokos Motto

Droht Not,
Kokon.

Koko und Co.

Das passte manchem so!

Ohne Koko

Ohne Koko gäbe es
Natürlich Kokos Nüsse nicht
Und nicht die Kokospalme,
Keiner kennte Kokosflocken,
Kokossaft und Kokosmilch
Noch Kokos Cocktailgetränke;
Kokosraspeln gäb es nicht,
Nicht eine Kokosfaser,
Wir hätten Kokos Öl auch nicht,
Das Kokosbusserl und
Nicht Kokos süßen Mund.
Und niemand hätte je ihr Ohr.

Koko will wissen

Darum begründete sie

Die Kokonomie,
Die Kokometrie,
Die Kokotelemetrie,
Die Kokosesoterik,

Die Kokosophie,
Die Kokoskopie,
Die Kokophonie,
Die Kokophonematik,

Danach die Kokosteologie,
Die Erforschung der Kokognition,
So wie die Kokosmattematik
Und kürzlich die Kokoloristik.

Die häufigsten Irrtümer Koko betreffend

Koko ist eine Abkürzung.
Koko wiederholt sich.
Was nicht Kokos ist, ist Lores.
Koko ist ein Irrtum.

Dagegen ist von Koko wahr

Koko ist höhere Schule,
Die Mündung des Flusses ins Meer,
Hell, leuchtend und weiß
Und leer und weit,
Ein Mangel an Erfahrenheit,
Die Mine, die Grube, der Schacht,
Der abgrundtiefe Unterschied,
Die Bootsfahrt, die Einfahrt des Hafens.
In all diesen Fällen: von Kôkô.

Koko wechselt das Gefühl

Koko traurig,
Träne tropft,
Koko schreckt sich,
Herz wild klopft,
Überglücklich,
Schießt Kobolz,
Koko schweigt,
Das ist aus Stolz,
Koko schämt sich,
Wird ganz rot,
Ringt die Hände
In der Not,
Koko seufzt,
Sie sehnt sich so,
Koko jubelt,
Koko froh.

Von Koko und der Katze

Kein Mensch kann Koko kennen,
Wie diese Katze Koko kennt.
Seit wann das so geht, weiß kein Mensch.

Koko ist verschwunden

Das ist eine leere Welt,
In der kein Hund nach Koko bellt.

Noch von Koko

Ein Band für Kokos Zopf,
Aus Kokos Jacke ein Knopf,
Das Foto von Koko am Spiegel,
Ein von Koko signierter Ziegel,
Und ein Stern,
Den Koko sich gern
Zur Nacht besah,
Ist noch da.

 

Als Anja nach Ansbach kam

 

Kam an.

Was dann?

Stand da.

Was dann?

War nass.

Was dann?

Traf Max.

Was dann?

War Spaß.

Was dann?

Acht Jahr.

Was dann?

Hatt's satt.

Was dann?

Kanazawa.

 

Eben gemeldet

 

Verletzter genesen. Berechnet Spesen.

Vergessene Thesen. Mehr lesen!

Fechter verscherbelt den Degen. Weswegen?

Reh versteckt Hemd. Verlegen?

Helene kegelt.

Flegel zerdeppert Fenster. Beschwerde.

Experten berechnen den Wert der Erde.

Verstellter Wecker neckt Rentner.

Pendler stemmt Tresen. Zehn Zentner.

Elsbeth erbt Werft.

Wetterwende Segen spendet.

Wehe, wenn der Regen endet!

Kellner gehen Zeche prellen.

Hennen sprengen Elendszellen.

Therese versteht.

Hexe kehrt Treppe. Sehr nett.

Pfleger ersehnte bequemeres Bett.

Elster entwendete Perle.

Entdecker vermehrte seltene Schmerle.

Fred lebt.

 

Der Zecher

 

Wenn er zechend Gretes denkt,

Flennend Jens den Becher senkt.

 

Iris im Schilf

 

Iris sitzt im Schilf.

Iris: Hilf, Prinz, hilf!

Prinz: Wie find ich dich?

Iris (winkt): Hier bin ich! Im Schilf!

Prinz (sieht Iris, flitzt hin): Iris?

Iris (nickt): Ich bin's, Prinz.

Sie sinkt hin.

Prinz (kniet): Iris im Schilf!

 

Hund und Kuh

 

Kuh: Muuuuuuuh!

Hund: Wuff.

 

Regenwald

Aus dem Gebüsch hübsch schlank gestreckt
Von links nach rechts vor mir vorbei
Ein Rehlein übern Waldweg setzt.
Es hielt sich vorher gut versteckt
Und wirds gleich wieder sein. Nur jetzt
Kann ich es einen Sprung lang sehn.
"Der Regen nässt uns alle zwei",
Denk ich vergnügt im Weitergehn.

 

Spazierweg

 

Ein Hörnchen in der Eiche,

Zwei Hühner auf dem Teiche,

Der Hase auf dem Feld,

Das blaue Himmelszelt.

 

Der Esel auf dem Eis

Der Esel auf dem Eis,
Was, was der Teufel weiß,
Das, was auf keine Kuhhaut geht,
Was auf dem andern Blatte steht,
Was in den Wind geschrieben war,
Ein in der Suppe gefundenes Haar,
Das jeder abkriegt, sein Fett,
Nach dem einer schielt, der Zipfel vom Bett,
Das endlich gewendete Blatt,
Wofür man nur noch Augen hat,
Ein kleiner Mann im Ohr,
Die Stirn, das Brett davor,
Der fusslig geredete Mund,
Der mit dem Schwanz bellt, der Hund,
Eine Fliege, der man kein Leid getan,
Auf den einem gründlich gefühlt ward, der Zahn,
Den einer nicht vollkriegt, der Hals,
Mit dem Hopfen verlorenes Malz,
Der einen stets drückte, der Schuh,
Vom Eis gebracht, die Kuh.

 

Ein wieselflinkes Wiesel

Ein wieselflinkes Wiesel,
Das Eis ist eisig kalt
Und kieselglatt ein Kiesel,
Ein Stein, wie Steine alt.

Wie ein Schnabel gewachsen dein Schnabel
Und schnell, wie der Wind läuft, ein Wind,
Die Passage, leidlich passabel,
Wir sind so, wie wir sind.

Ein Riese, der groß wie ein Berg ist,
Ein riesig großer Berg,
Und keiner, der weiß, wer wer ist,
Als, zwergenschlau, ein Zwerg.

Drei Gerten, gertenschlanke,
Ein Stock, steif wie ein Stock,
Gedankenschnell ein Gedanke
Und der Bock ist so stur wie ein Bock.

 

Reimtiere, -pflanzen auch

Wäre wohl der Albatros
Lieber das Rhinozeros?
Lieber wär der Klammeraffe
Als er selber Netzgiraffe?

Träumt von sich der Siebenschläfer,
Wenn er schläft, als Mondhornkäfer
Und der Grüne Leguan
Säh sich gern als Höckerschwan?

 

Möglich wär, die Waldwühlmaus
War vorzeiten Pampastrauß
Und die Pyramidenschnecke,
Lange her, Gespenstheuschrecke,

Der Karakal war Flösselaal,
Der Flösselaal ein Goldschakal,
Der Goldschakal ein Honigdachs,
Der Honigdachs war Frauenflachs

Und am Hang die Zirbelkiefer
Früher auf der Klippe Schliefer
Wie im Meer die Abalone

Vormals Krustenanemone.

 

Vielleicht wird ja der Jaguar
Irgenwann das Dromedar
Und zu einer Sommereiche
Wird die gar nicht blinde Schleiche,

Kann auch sein, die Küchenschabe
Ist einmal der Borstenrabe
Und der Rothirsch, Sechzehnender,
Zu der Zeit ein Skolopender.

Und, wer weiß, der Höhlenlöwe,
Welcher aus der Welt verschwand,
Lebt seither als Mantelmöwe
Fort, zumindest vorderhand.

 

Bestiarium

Zwei reimende Raben,
die stark genug staben,
ein lauernder Luchs
und fuchsrot der Fuchs,
ein brummiger Bär,
dem Hecht hinterher,
eine schlafende Schnecke,
die Hagedornhecke
mit Vögeln gefüllt,
der Brüllaffe brüllt,
ein Puma auf Pirsch,
ein hitziger Hirsch,
eine schillernde Schlange,
dem Biber wird bange,
der Pfeiffrosch, der Pfau,
die Schlange ist schlau,
ein Schliefer, der schlief,
die Scholle ist schief,
der lautstarke Löwe,
mit Mantel die Möwe,
die Tauben am Turm,
im Watt steckt der Wurm,
den der Strandläufer schluckt,
an dem Zaunkönig zuckt
geschäftig sein Schwanz,
der Tanzmückentanz,
der Warnruf der Weihe,
die Schleiche, die Schleie,
ein Frettchen, das faucht,
der Tölpel, der taucht,
ein hungriger Hund,
die Sau ist gesund.

 

Und alte Karpfen gehn mit kleinen Augen
am Grunde in den Teichen um,
wo Egel, welche Blut aussaugen,
zuhause sind und bringen manchmal kleine Frösche um.
Und Ungetüme, die zum Fürchten taugen,
in tiefen Meeren haben riesig große Augen
und Seemannsgarn um sich herum.

 

Das Haus der Tiere

 

der Aal und das Älchen
die Schale das Schälchen

der Trog und das Tröglein
die Vögel die Vöglein

der goldene Fisch
ein hölzerner Tisch

auf dem Tisch eine Vase
das Häschen der Hase

das Schnecklein der Schneck
und manches Gedeck

das Dach und die Rinne
im Fenster die Spinne

 

ein feuriges Pferd
gleich hinter dem Herd

ein Platz und ein Plätzchen
die Katze das Schätzchen

vier schlafende Hunde
die Uhr weiß die Stunde

 

die Ziffer das Blatt

der Esel ist satt

das Mäuslein die Maus
den Tieren ein Haus

für jedes ein Reim
das Heimchen daheim

 

Vokabeltest

puella das Mädchen und lītus der Strand
und rotula Rädchen und pariēs Wand
und pedēs die Füße und manus die Hand
suāvitās Süße arēna der Sand

 

Proben

 

er probt er probt erprobtes

erprobtes probt er oft

oft probt er oft erprobtes

er probt er probt es oft

 

schon oft erprobt er probt es

probt oft erprobtes schon

probt oft schon oft erprobtes

er probt er probt es schon

 

wohl oft erprobtes probt er

probt oft erprobtes wohl

probt oft wohl wohl erprobtes

er probt es oft er probt

 

er probt wohl noch erprobtes

probt wohl erprobtes oft

noch probt er wohl erprobtes

er probt es wohl noch oft

 

Wanderdüne

 

wandre wandre wanderdüne
wandre wanderdüne wandre
wanderdüne wandre wandre

wandernde düne immer weiter wandert
immer wandernde düne wandert immer
immer weiter wandert die düne nimmer
nimmt es ein ende

 

Metamorphose

 

Metamorphose

Metamorpjacke

Metamorphut

 

Vitamine

einen apfel esse ich
esse einen apfel ich
einen esse apfel ich
apfel einen esse ich
esse apfel einen ich
apfel den ich esse

die banane schäle ich
schäle die banane mir
mir ich schäl banane die
schäle die banane ich
ich mir die banane schäl
die ich schäl banane

citrusfrucht ich teile sie
teile eine citrusfrucht
eine citrusfrucht mit dir
citrusfrucht so teile ich
mit dir eine citrusfrucht
citrus frucht zwei teile

 

Ab und zu

ab und zu
hin und weg
hin und wieder
weg

 

ab und hin
auf und zu
auf und wieder
zu


ab und zu
hin und zu
hin und wieder
zu

wieder hin
wieder auf
hin und wieder
auf

hin und weg
auf und zu
hin und wieder
weg

 

Einschlafen

 

einschlafen

kein beischlafen

 

zwei schlafen

beischlafen

 

vorbei beischlafen

einschlafen

 

Reden

Wie ein Buch
Mit sieben Siegeln,
Wenn du gefragt wirst.

So wie ein Wasserfall
Gegen die Wand,
Wenn das Eis erst gebrochen ist.

Mit Händen und Füßen
Das Blaue vom Himmel
Herunter, wenn der Tag lang ist.

Wie dir der Schnabel
Gewachsen ist, wenn
Einer dir Flügel verleiht.

Schweigen

ein banges Schweigen
ein boshaftes Schweigen
ein bitteres Schweigen
ein unerbittliches Schweigen
ein einsames Schweigen
ein Schweigen zu zweit
ein wiedergefundenes Schweigen
ein gehorsames Schweigen
ein störrisches Schweigen
ein unergründliches Schweigen
ein verlegenes Schweigen
ein schläfriges Schweigen
ein verächtliches Schweigen
ein ratloses Schweigen
ein trostloses Schweigen
ein hilfloses Schweigen
ein Schweigen voller Verheißung
ein Schweigen auf Probe
ein plötzliches Schweigen
ein Schweigen voll Vorwurf
ein Schweigen vor Glück
ein zorniges Schweigen
ein zärtliches Schweigen
ein lange vermiedenes Schweigen
ein erquickliches Schweigen
ein schickliches Schweigen
ein flüchtiges Schweigen
ein frostiges Schweigen
ein ununterbrochenes Schweigen
ein Schweigen wie in einem Grab