STERNENKUNDE

Nacht

 

 

Im Schacht der Nacht

 

Im Schacht der Nacht war ich erwacht.

"Ach, Schlaf", hab ich bei mir gedacht,

"Hier endet also deine Macht?",

Und hab die Augen aufgemacht.

Da sahn von fern viel Sternlein klein
Still funkelnd in den Schacht herein,
Die winkten mir und grüßten fein,
Und davon schlief ich wieder ein.

 

 

Das Licht der Sterne

Mit etwas Glück siehst du bei Nacht
Die Sterne in dem Dunkeln.
Ihr Licht kommt durch die Luft, die macht,
Dass sie beständig funkeln.

 

 

Von der Sonne

1
Die Sonne ist rund. Sie hat keine Ecken.
Sie hat jedoch mehr oder weniger Flecken.

2
In der Mitte der Sonne ist's drückend und heiß.
Das ist, scheint's, der Helligkeit ständiger Preis.

3
Die Sonne ist ein Durchschnittsstern
Und nicht zu nah und nicht zu fern,
Doch wird sie einmal riesig rot,
Dann geht die liebe Erde tot.

 

 

Sonnenwenden

 

Es gibt, dass sich die Sonne wendet,

Jahresläufig ein Signal,

Erstens, dass der Frühling endet,

Winteranfangs noch einmal.

 

 

Schweifstern, periodisch

 

So ein Komet

Kommt und geht

Zu seiner Zeit.

Er hat es weit.

 

 
3,8 cm p. a.
 
Ständig weicht ein Stückchen weiter
Von der Erde ihr Begleiter,
Wie man treulich messen kann,
Sieht man es ihm auch nicht an.

 

 

Lunar Orbiter
 
Der Mond, der Mond,
Der wohnt, wo es sich lohnt.

 

 

Hinterm Monde

 

Wenn einer hinterm Monde wohnt,

Das heißt auf der anderen Seite vom Mond,

Die wir niemals sehen, dann, muss man verstehen,

Sieht so einer niemals die Erde.

Womöglich ein Grund zur Beschwerde.

 

 

Die Meere des Mondes und Seen

Sein Ozean wird mit den Stürmen genannt,
Das Meer der Stille ist ziemlich bekannt.
Ein Wolkenmeer gibt es und eines, das schäumt,
Sowie einen See, wo man Träume dran träumt,
Und das Meer, in dem eine Schlange
Zuhause ist, sei drum nicht bange.

In das Regenmeer riss mit gesammelter Wucht
Ein Einschlag seine Bogenbucht.
Und der Wirbel im Meer der Begabung.
Des Honigmeers himmlische Labung.
Die Seen des Sommers, der Qual und der Zeit,
Der Freude und der Einsamkeit ...

 

............

Das Honigmeer
Ist süß und leer
Das Meer der Fruchtbarkeit
Und unfruchtbar für alle Zeit,
Es rührt im Honigmeer
Das Süße aus dem Nektar her
Der fruchtlos verblühenden Blüten.

Du bist kaum schwer
Im Wolkenmeer
Und in dem Meer der Heiterkeit
Fällt alle Schwere ab, es schneit
Still auf das Kälte-Meer,
Den Ozean der Stürme sehr
Bedrohliche Stürme durchwüten.

............

Im Ernst jetzt, die Meere des Mondes sind alt,
Verglichen mit irdischen Meeren,
Sie sind nicht aus Wasser, sie sind von Basalt.
Wer will, darf das gerne erklären.

 

 

Europa
 
Auf dem Trabanten
Des Gasgiganten
Möcht ich mal stehen,
Den Jupiter sehen.
Und tief unterm Eis ...
Ja, wer das weiß.

 

 

Loki Patera

Der Schlag eines riesigen Hufes, ein Streich
Des verschlagenen Gottes, wir kannten ihn gleich.
Ein Lava-See streckt sich, ein Magma-Meer,
Im Hufabdruck um einen Inselschild, der,
Am Westrand in Stücke gebrochen, sich hebt
Und hat viele Fluten wohl schon überlebt
Von Lava, die dort, wo die Kruste versinkt,
Heiß aus der Tiefe nach oben dringt,
Die versackende Decke des Sees überspült
Und, sie erneuernd, allmählich sich kühlt.
So wurde vermutet. Um selber zu sehn,
Beschlossen wir, erstmals hinunterzugehn.

Keine Lava-Fontänen, kein Schwefel-Geysir,
Ein Platz, gut zur Landung.
– Jetzt stehe ich hier
Alleine, gelehnt an den Fels aus Basalt,
Gestatte ich mir einen Aufenthalt
Nach acht Stunden Wandern.
– Ein kurzes Beben
Erschütterte Io, der Boden, der eben
Noch glatt war, befahrbar und völlig geschlossen,
Erhob sich, verwarf sich, zerbarst und wir schossen
Mit unserem Rover kopfüber die Quer

Was dabei geschehen ist, weiß ich nicht mehr.
Doch weiß ich und sehe die anderen zwei
Erschlagen da liegen, ich sitze dabei,
Benommen, doch nahezu unversehrt.
Geschah es, als Sigyn die Schale entleert?
Sie liegen da noch. Unser Rover ist Schrott.
Loki, du unheilkundiger Gott.

Am Horizont steigt seit drei Stunden ein Strahl
In die Schwärze des Himmels, selbst bläulich und fahl,
Und öffnet sich so wie ein Schirm, den man spannt,
Wie ein Fächer für eine gewaltige Hand,
Silikat, fein zerstäubt, Schwefeldioxid-Schnee,
Wie ich aus meinem Display erseh,
Ergießen, verstreuen sich weit von der Stelle,
An der es beginnt, der vulkanischen Quelle.
Da drüben der Jupiter bleibt, wo er ist,
Ein Anblick, den man nie wieder vergisst.
Und schleppe mich weiter. Und weiter. Ich kann
Die Fähre jetzt sehen. Drei Stunden noch, dann ...

Was wäre, bekäm ich sie gar nicht mehr flott?
Dann rate mir, Loki, du selten um Ratschlag verlegener Gott!

 

 

Schläferschiff

Sie liegen im Tiefschlaf in ihren Kabinen,
Ich geh manchmal rüber und sehe nach ihnen.
Sie schlafen fast ständig. Das spart ihnen Zeit,
Die tut ihnen not, denn der Weg ist sehr weit,
Ist noch weit bis zum Ziel: das ist irgendein Stern
Mit zwei, drei Planeten nach irdischer Weise,
Den sie sich erhoffen am Ende der Reise,
Der sie sich verschrieben. Mir selbst liegt es fern.

Denn ich liebe den endlosen Flug durch den Raum,
Darin die Figuren der Sterne sich kaum
Erst merklich verändern
das dauert noch lange,
Nur steht jetzt die Sonne im Sternbild der Schlange.
Nicht anders als irgendein anderer Stern,
Erscheint sie nicht mehr wie am Anfang der Reise
In der eigenen Sphäre in eigener Weise.
Es gibt keine Umkehr. Das sehe ich gern.

Ich wecke sie alle zehn Jahre einmal,
Ganz, wie man es mir ganz am Anfang befahl.
Dann kriechen sie aus ihren Kälteschlafkammern
(Manch einem ist übel (ich höre sie jammern))
Und sammeln sich alle an Deck im Bistro.
Ich reiche die Drinks und serviere die Speise.
Ich berichte auf Wunsch vom Verlaufe der Reise.
Ist alles vorüber, wie bin ich da froh:

Aufs Neue befreit von den lästigen Rufen
Derer, die, sagen sie, einst mich erschufen.
Mit dem leisen Gespräch der Maschinen allein
Und der stilleren Sterne. Zehn Jahre, wenn kein
Zwischenfall aus den Kabinen sie schreckt

Oder wir wären am Ziel ihrer Reise,
Dann stehen sie auf aus dem ewigen Eise

Vorausgesetzt, dass sie erst jemand erweckt ...

Was mich betrifft, brauch ich nicht Schlaf noch Kabine.
Warum? Ich bin selber nur eine Maschine.

 

 

Hyperschlafreise

noch 223 Jahre
noch 222 Jahre
noch 221 Jahre
noch 220 Jahre
noch 219 Jahre
noch 218 Jahre
noch 217 Jahre
noch 216 Jahre
noch 215 Jahre
noch 214 Jahre
noch 213 Jahre
noch 212 Jahre
noch 211 Jahre
noch 210 Jahre
noch 209 Jahre
noch 208 Jahre
noch 207 Jahre
noch 206 Jahre
noch 205 Jahre
noch 204 Jahre
noch 203 Jahre
noch 202 Jahre
noch 201 Jahre
noch 200 Jahre
noch 199 Jawie
schon da?

 

 

Aus dem Sternenkatalog

Spica, Wega, Sirius,
Algol, Rigel, Regulus,
Pollux und Aldebaran,
Deneb aus dem Sternbild Schwan
Und ein großes Schwarzes Loch.

Löwe, Schlange, Adler, Luchs,
Kranich, Rabe, Hund und Fuchs,
Kleiner Löwe,  Kleiner Hund,
Bär und Bär und rund und rund
Kreist in sich das Schwarze Loch.

Rote Riesen, Protosterne,
Überriesen-Röntgensterne,
Weiße Zwerge, ein Pulsar,
Fernerhin ein Kollapsar
Und ein großes Schwarzes Loch.

 

 

Interstellar

 

Andromeda, bist du noch da?

Kurz und Kuss. Dein Sirius.

 

 

Neutronenstern
 
Ich wär gern ein Neutronenstern,
Ich käm nie nah, ich bliebe fern
Und drehte mich: Neutronenstern.

 


 
                                                                                             Pulsar
 

PULSAR             PULSAR             PULSAR             PULSAR             PULSAR             PULSAR             PULSAR

 

 

 

Mondfinsternis

MOND
EOND
DEND
RDED
ERDE
MERD
MOER
MONE
MOND

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MOND
MONE
MOER
MERD
ERDE
RDED
DEND
EOND
MOND

 


  Sonnenaufgang
 
Sonnenaufgang
onnenaufgang
nnenaufgang
nenaufgang
enaufgang
naufgang
aufgang
ufgang
fgang
gang
ang
ng

g

 

 

                                                                                   Wünsch dir was!
                                                                           
                                                                                                e
                                                                                         p
                                                                                  p
                                                                             u
                                                                        n
                                                                    h
                                                               c
                                                           s
                                                     r
                                                  s t e
                                                    n

 

 

 

GÜRTELGÜRTELGÜRTELGÜRTELGÜRTELASTERGÜRTELGÜRTELGÜRTELGÜRTELGÜRTEL
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 δ Cephei     

 

δ Cephei 

δ Cephei 

δ Cephei 

δ Cephei 

δ Cephei 

δ Cephei 

δ Cephei 

δ Cephei 

δ Cephei 

δ Cephei 

δ Cephei 

 

                                                                                                                                      

 

 Drache (zirkumpolar)
 
                                                                 ε                  
                                                              δ
 
                                                                φ  χ
 
    γ      ξ
      β  ν                                            ζ
 
                                                    η
                                                θ
                                                          ι                                                   κ                        
                                                                                    α                                                      λ

 

 

 

Polarkreis

Und ihre Stimmen verloren sich im Sturm.
Und ihre Spuren verstreuten sich im Schnee.
Und ihre Feuer verloschen vor der Nacht.

 

Noch geht wohl der Schneesturm,

Verhängt er die Himmel

Mit Schnee, den er treibt, in der Nacht.


Dann verstummt auch der Sturm,
Es verstrahlen die Sterne
Ihr Licht durch die dauernde Nacht.

 

 

Hauptreihensterne
 
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                                                                            Starship
                    
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Letzte Nachricht

 

Wir nähern

 

uns

 

 

 

 

dem

 

 

 

 

 

Ereig

 

 

 

 

 

 

 

ni

 

 

 

 

 

 

 

 

 

s

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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